Schwimmen am Polarkreis
Downhill Schwimmen in Lappland
Schwimmen am Polarkreis – Extremsport in finnischer Wildnis
Mitten im finnischen Lappland, wo die Sonne im Juli kaum untergeht und die Natur noch unberührt erscheint, fand ein ganz besonderes Schwimmevent statt: Flussschwimmen am Polarkreis – ein Abenteuer, das Körper und Geist fordert und gleichzeitig die Schönheit Lapplands offenbart.
Extrem, aber nicht eiskalt
Der Oulanka-Fluss, eingebettet in einen atemberaubenden Nationalpark, bot die Bühne für diese spektakuläre Veranstaltung. 250 Zweierteams aus 15 Nationen wagten sich auf die 12- oder sogar 24-Kilometer-Strecke. Durch eine ungewöhnliche Hitzewelle stieg die Wassertemperatur von 12 °C auf fast 20 °C – ein seltenes Geschenk in dieser Region und für die Neoprenanzugträger eine Wohltat.
Downhill durch die Wildnis
Eine Fließgeschwindigkeit von bis zu 2 km/h machte das Schwimmen „abwärts“ zwar etwas einfacher, doch der stellenweise niedrige Wasserniveau stellte die Athletinnen und Athleten vor neue Herausforderungen. Kraft, Technik und Orientierungssinn waren gefragt – besonders, um die optimalen Stromschnellen zu finden, die das Tempo vorgaben.
Persönliche Momente & starke Leistungen
Während ich mich diesmal mit Christiane für die 12 Kilometer entschied, schwamm meine Frau Angela mit Oli souverän die vollen 24 Kilometer. Auch ein weiteres fränkisches Team gehörte zu unserer kleinen Gruppe und war Teil des Geschehens.
Sicherheit & Respekt vor der Natur
Neben Checkpoints und Versorgungsstationen sorgten Begleitkanus für Sicherheit. Pflichtausstattung waren Neoprenanzug, Neoprenschuhe, Trillerpfeife, Boje und ein wasserdicht verpacktes Erste-Hilfe-Set mit Mobiltelefon. Die Regel: Nur an fünf festgelegten Punkten durfte der Fluss verlassen werden.
Wölfe, Bären, Rentiere – und tiefe Erlebnisse
Wer glaubte, die Natur sei nur stiller Begleiter, wurde eines Besseren belehrt: Rentiere spazierten am Ufer entlang, und die Gedanken an Wölfe und Bären machten die Erfahrung umso intensiver. Diese Verbindung aus sportlicher Leistung und unvergleichlicher Naturkulisse ließ uns alle mit mehr zurückkommen als nur mit Muskelkater – mit Demut, Dankbarkeit und Erinnerungen, die bleiben.